Schlagwort: Die Helden meiner Kindheit

  • Scheibenwelt Romane von Terry Pratchett – gelesen von Volker Niederfahrenhorst

    Wer meinen Blog kennt weiß, dass Hörbücher und –spiele ein wichtiger Teil meines Lebens sind und eine Zeit lang habe ich mich auch darum bemüht, diese Leidenschaft mit Hilfe von Rezensionen weiterzugeben. Leider geschah schließlich das, was den meisten Hobbyprojekten zustößt, nämlich rollte das Leben mit voller Breitseite darüber hinweg und es fehlte schlichtweg die notwendige Zeit, das Ganze weiterzuführen, was ich sehr bedauere. Aber das Kribbeln in den Fingern ist noch da und nachdem ich mich selbst dahingehend überlistet habe, dem Blog wieder etwas Leben einzuhauchen, will ich auch diesem Teil von mir wieder eine Stimme geben. Vorerst gibt es nur einen Kompromiss, dazu gleich mehr, und keine vollwertigen Rezensionen, aber das ist besser als gar nichts, würde ich meinen. Und bei dem, was ich hier besprechen möchte, passt es eh ganz gut, es so zu machen.

    Was soll das also jetzt werden, wenn schon keine richtige Rezension? Sonst habe ich mich immer einem einzelnen Hörbuch oder Hörspiel verschrieben und dieses ausführlich besprochen. Jetzt möchte ich fürs Erste Pakete schnüren, die thematisch zusammenpassen und bei denen es mehr Sinn macht, sie im gesamten zu besprechen als einzelnen. Den Anfang soll einer meiner Lieblingsschriftsteller machen und zwar der leider kürzlich verstorbene Terry Pratchett. Genauer gesagt ein kleiner Teil seiner Scheibenwelt-Reihe, die von Volker Niederfahrenhorst eingelesen wurde.

    Zu Terry Pratchett brauche ich, wie ich glaube, nicht viel zu schreiben, denn den Namen dürfte man eigentlich kennen. Dennoch vielleicht der Vollständigkeit halber kurz zusammengefasst: Sir Terry Pratchett war ein englischer Schriftsteller, der vor allem durch seine Scheibenwelt-Romane bekannt wurde. Diese Reihe umfasst mit dem letzten Roman, The Shepherd’s Crown, der im September diesen Jahres erscheinen soll, 41 Bände. In seinen Büchern trifft Fantasy auf herrlich schrägen Humor durchsetzt mit Sozialkritik und einem riesigen Sammelsurium an einzigartigen und lebendigen Charakteren. Sollte es tatsächlich einen unter meinen Lesern geben, dem Terry Pratchett kein Begriff ist, dem möchte ich wirklich wärmstens ans Herzlegen, einmal ein Werk von Ihm zu genießen. Und passend dafür hätte ich auch gleich den richtigen Botschafter: Volker Niederfahrenhorst.

    Mittlerweile haben schon viele Stimmen die Scheibenweltromane zum Leben erweckt und teilweise gibt es auch verschiedene Versionen der einzelnen Bände. Gevatter Tod als Beispiel erschien sowohl in einer Hörspiel- als auch Hörbuchfassung. Andere sind gekürzt und ungekürzt von verschiedenen Personen eingelesen worden (Das Licht der Phantasie u.a.). In welcher Form und von wem man sich nun auf die flache Scheibe, die von vier Elefanten getragen, welche auf dem Rücken einer riesigen, durchs Weltall gleitenden Schildkröte steht, entführen lässt, ist natürlich Geschmackssache, aber ich möchte mich hier einmal weit aus dem sprichwörtlichen Fenster lehnen und sagen: Mit den ungekürzten Scheibenwelt-Hörbüchern die von Volker Niederfahrenhorst eingelesen wurden, macht keiner etwas falsch.

    Es ist ein ewiger Streit, in welcher Reihenfolge man die Bände nun gelesen/gehört haben sollte, aber Volker Niederfahrenhorst hat in jedem Fall den Anfang der Scheibenwelt vertont und zwar die ersten beiden Bände „Die Farbe der Magie (Band 1)“ und „Das Licht der Phantasie (Band 2)“, die gemeinsam eine zusammenhängende Geschichte bilden. Hier lernt man neben der Welt im Allgemeinen bereits einen wichtigen Vertreter des Scheibenwelt-Pantheons kennen und zwar Rincewind, den unfähigsten, aber wahrscheinlich schnellsten Zauberer der Scheibenwelt, wenn es ums davonlaufen geht. Leider weißt danach die Reihenfolge Lücken auf, die nur zum Teil von anderen Sprechern gefüllt wurden und diese zum Teil auch nur durch gekürzte Werke. Ich möchte mich hier aber auf die Hörbücher von Volker Niederfahrenhorst beschränken. Warum ich das schreibe liegt daran, dass Band 3 (Das Erbe des Zauberers) bisher nicht vertont wurde. Danach springt aber wieder der hier ins Rampenlicht gesetzte Sprecher in die Bresche und gibt in „Gevatter Tod (Band 4)“ dem wahrscheinlich beliebtesten Charakter, TOD, eine Stimme, welcher nur in GROSSBUCHSTABEN spricht. „Der Zauberhut (Band 5)“ bietet noch einmal Rincewind eine Bühne. Danach noch zwei Hörbücher mit TOD in der Hauptrolle, die aber in der Reihenfolge der Veröffentlichungen weit auseinander liegen („Alles Sense (Band 11)“ und „Schweinsgalopp (Band 20)“). Und damit ist dieses Paket auch schon fertig geschnürt.

    Die Scheibenwelt sollte man, wenn möglich, der Reihe nach erkunden, denn sie entwickelt sich sehr stark. Am Anfang noch eine eher High-Fantasy Welt mit Drachenreitern, großem Magierkrieg und allem Drum und Dran, entwickelt es sich Stück für Stück zu einer ganz anderen, die aber immer noch die Scheibe auf den vier Elefantenrücken auf der Schildkröte ist. Charaktere verändern und entwickeln sich, neue kommen hinzu, Verbindungen untereinander entstehen, ab und an geht auch einer. Für mich ist es dieses wachsen und gedeihen, was neben den vielen tollen Ideen und Geschichten den Spaß an den Büchern ausmacht. Ich wollte in diesem Beitrag aber Volker Niederfahrenhorst als Leitthema nehmen, denn wie kaum ein zweiter versteht es dieser Mann, jedem Charakter der Geschichte (und wer Terry Pratchett kennt weiß, das sind nicht wenige) eine eigene Persönlichkeit zu geben. Als großes Beispiel sei hier TOD besonders hervorgehoben, denn durch die oben bereits erwähnte Besonderheit, dass TOD in GROSSBUCHSTABEN spricht, weiß der Leser immer sofort, wenn ER etwas sagt und sei es nur ein JA, denn es braucht kein „sagte TOD“. Dieser Umstand wird immer wieder gerne dazu verwendet, um herrliche Situationskomik zu schaffen. Das macht es für den Zuhörer aber erst einmal schwer herauszuhören, wenn der Sprecher darauf verzichtet, einzelnen Charakteren unterschiedliche Stimmen zu geben. So zum Beispiel der von mir sehr geschätzte Jens Wawrczeck. In „Einfach Göttlich“ kommt so eine Szene vor und da alle Charaktere ziemlich ähnlich klingen, geht der Witz in meinen Ohren etwas verloren. Bei anderen Sprechern werden Stimmverzerrer oder Effekte (z.B. hallender Satzanfang und -ende) eingesetzt, aber auch hier reißt mich dieser Trick persönlich etwas aus dem Fluss der Erzählung. Es wirkt plötzlich künstlich, wenn in dem 12-Stunden-Hörbuch doch ansonsten auf solche Sachen komplett verzichtet wird. Hier zieht Volker Niederfahrenhorst für mich alle Register und selbst Gespräche zwischen verschiedenen Personen klingen natürlich und lassen jeden Charakter einzeln in meinem Kopf lebendig werden und aus einem Hörbüch wird ein 1-Mann-Hörspiel.

    In wie weit es nun als gut beurteilt werden kann, dass auch mit dem einen oder anderen Dialekt gearbeitet wird, obwohl wir uns nicht in Deutschland sondern auf der Scheibenwelt befinden, ist Geschmackssache. Ich persönlich fand es meist sehr passend umgesetzt und es hat mich nie aus der Geschichte herausgeworfen. Ganz im Gegenteil hört sich Ponder Stibbons in meinem Kopf nun auch beim Lesen genauso an, wie ihn Volker Niederfahrenhorst verkörpert hat (oder sagt man in diesem Zusammenhang verstimmt?). Abgesehen von Dialekten ist er ein wahrer Stimmenakrobat. Dazu seine angenehm eingängige Stimme und ruhige Betonung und schon breitet sich der Kosmos der Geschichte in einer derart vielfältigen und weitgefächerten Bandbreite ab, wie ich es selten bei einer Lesung erleben durfte.

    Jetzt war ich wieder neugierig, wie jedes Mal, wenn ich mich mit einem Hörbuch/-spiel auseinandersetze, wer denn nun hinter der Stimme steckt. Aber interessanter Weise war es sehr schwer, etwas über Volker Niederfahrenhorst zu erfahren. Wie es scheint, schätzt er seine Privatsphäre sehr, was ich auch respektiere. Das Wenige, was auf Verlagsseiten und Sprecheragenturen zu finden ist, gibt Aufschluss, dass er neben seiner vielfältigen Sprechertätigkeit für Buch und Film ein TV- und Theaterschauspieler ist und auch schon an der Alanus Hochschule unterrichtete, passender Weise natürlich als Dozent für Darstellung und Rollenstudium.

    Ich würde mir sehr wünschen, dass Volker Niederfahrenhorst noch den einen oder anderen bisher nicht oder nur in gekürzter Version erschienenen Scheibenweltroman vertonen würde. In wieweit diese Hoffnung sich aber bewahrheiten könnte, kann ich leider nicht sagen. Es gibt noch Lücken zu füllen und mit den Neuübersetzungen vielleicht auch noch den einen oder anderen alten, bereits vertonten Roman, der neu eingelesen werden könnte. Lesestoff gäbe es also genug. Aber auch wenn es nur bei diesen 6 Büchern bleibt, so hat er einen mehr als bleibenden Eindruck hinterlassen. Besser könnte ein Start in die Geschichten der Scheibenwelt kaum sein. Die Messlatte liegt hoch für all diejenigen, die weitere Bücher eingelesen haben. Konnten Sie meine Erwartungen erfüllen? Mehr dazu im nächsten Paket.

    Nachtrag vom 21. Juli 2015:
    Wenn ich nicht wüßte, dass eine Hörbuchproduktion mehr als nur ein paar Tage dauert, hätte ich fast glauben können, Audible hätte mich erhört. Vor ein paar Tagen bin ich über ein neues Hörbuch von Terry Pratchett gestolpert, das gerade frisch als „Audible Exklusive“ online gegangen ist (26. Juni 2015). Und was soll ich lange schreiben: Volker Niederfahrenhorst liest „Helle Barden“ ungekürzt. Bisher habe ich 4 der 13 Stunden schon gehört und das Grinsen geht mir nicht mehr aus dem Gesicht. Ich freue mich auf den Rest von diesem und auf noch hoffentlich viele weitere Terry Pratchett Hörbücher. Wenn tatsächlich noch mehr kommen, werde ich diesen Beitrag hier dementsprechend dann etwas umschreiben und die Liste oben sauber ergänzen. Jetzt aber genieße ich einfach mal die Wächter-Geschichte. 🙂
    Euer

    Papa Rabe w^v^w

  • Wrestling, die Zweite!

    Ein herzliches Hallo in die Runde.

    In nicht einmal einer Woche ist es wieder soweit. Wrestlemania 31 steht vor der Tür und erschrocken musste ich feststellen, dass damit mein letzter Blogeintrag tatsächlich auch schon wieder fast 1 Jahr zurück liegt.

    Passenderweise möchte ich, nachdem ich meinen letzten Blogpost über Wrestling verfasst habe, noch einmal auf dieses Thema zu sprechen kommen. Letztes Jahr hat mich das Match zwischen dem Undertaker und Brock Lesner dazu bewogen einen Blogpost zu verfassen. Wer meinen Beitrag von damals gelesen hat, weiß vielleicht noch, dass ich mich darüber ziemlich aufgeregt habe. Und auch fast auf den Tag genau ein Jahr später kann ich diesem Match nichts Gutes abgewinnen. Dank Leuten wie Paul Heyman konnte man die Segmente mit Brock Lesner danach anschauen und teilweise waren sie dank des vorher genannten wirklich sehenswert. Aber noch immer bin ich der Meinung, dass es ein großer Fehler war, die Streak zu beenden.

    In meinem letzten Blogpost hatte ich in diesem Zusammenhang über mein Traummatch fantasiert. Einem Match zwischen dem Untertaker und Bray Wyatt. Und seit ein paar Wochen kriege ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht, wenn ich mir Wrestling anschaue. Welches Match steht nun in einer Woche an? The Undertaker gegen Bray Wyatt. Und es würde mich nicht wundern, wenn es ein Sargmatch würde. Das plötzliche Sargmatch zwischen Daniel Bryan und Kane? Die Anspielungen in den Promos von Bray Wyatt? Das schaut mir doch stark danach aus, als würde man die Crowd auf eben ein solches Gimmick-Match vorbereiten. Und fast müsste ich meinen, dass jemand meinen Blog gelesen hat. 😉

    Zum Abschluss noch ein kleines Video, das zum einen noch einmal erklärt, was an Wrestling so faszinierend ist. Außerdem wird der Charakter von Triple H, der sich über viele Jahre hin entwickelt hat, sehr interessant nacherzählt. Und zum letzten, ist es einfach sehr gut gemacht und richtig lustig. Somit dürfte es vielleicht auch für Leute, die sich für Wrestling nicht interessieren, trotzdem einen Blick wert sein.

    Ich hoffe, dass der nächste Eintrag in diesem Blog nicht wieder 1 Jahr braucht, aber versprechen möchte ich mal nichts. Ich danke euch allen für eure Treue und freue mich sehr, dass diese Seite noch nicht vergessen wurde. Leider ist Zeit derzeit mal wieder Mangelware, aber wenn ich mich so umsehe, bin ich damit nicht alleine. Das soll aber keine Ausrede sein und ich habe es mir fest vorgenommen, mich wieder öfter an der einen oder anderen Stelle bei euch blicken zu lassen.

    Liebe Grüße

    Papa Rabe

  • Vom Wrestling im Allgemeinen und der gebrochenen Streak im Speziellen

    Hier ist er also wieder, der Papa Rabe, aus der Versenkung emporgestiegen, um nach viel zu langer Zeit endlich wieder einen Blogpost zu verfassen. Und dieses Mal habe ich es mir fest vorgenommen, weniger Penibel zu sein und einfach mal zu schreiben, was mir auf dem Herzen liegt. Ich möchte dem Titel dieses Blogs auch Rechnung tragen und somit heißt es heute: Sprach der Rabe… Wrestling.

    Gleich zu Beginn oute ich mich hiermit als großer Wrestling-Fan. Alles begann, als ich noch jung war und mich mein Bruder damit angesteckt hatte. Es waren die Zeiten von Bret „The Hitman“ Hart, Stone Cold Steve Austin, Triple H, Mankind (und Mr. Socko), Rock, Yokozuna und ich könnte hier noch einige Zeilen weiter schreiben, denn gerade in diesem Moment tauchen wieder all die Gesichter auf, die ich so bewundert habe. Und natürlich war es auch die Zeit meines großen Helden, dem Undertaker. Und eben dieser ist es, weshalb ich diesen Blogpost (oder sollte ich sagen, diese Aggressionsabbaumaßnahme?) schreibe, aber dazu später mehr.

    Als erstes möchte ich die Gelegenheit nutzen und über Wrestling im Allgemeinen sprechen. Denn immer wieder bekomme ich abfällige Bemerkungen zu hören, wenn ich Wrestling anspreche. Aussagen wie „Das ist doch gar nicht echt!“ zeigen mir auf, dass sich diese Person noch nie mit Wrestling auseinander gesetzt hat. Denn es stimmt zwar, dass meistens der grobe Matchablauf und vor allem das Ende vor dem Kampf bereits feststehen, aber darauf kommt es einem Wrestling-Fan doch gar nicht an. Es stimmt, dass die ausgeteilten Schläge und Schmerzen nicht gleich dem sind, was sie zu sein scheinen. Doch auch hier geht der Kritiker von falschen Annahmen aus.

    Ich spreche hier rein für mich, aber ich persönlich möchte auch gar nicht, dass das was die Frauen und Männer dort im Seilgeviert mit einander anstellen Echt ist. Würde es mir Spaß bereiten zuzuschauen, wie sich Leute solange auf die Fresse hauen, bis einer der beiden nicht mehr aufstehen kann, dann würde ich Boxen und Co. einschalten. Bei diesen anerkannten Sportarten geht es den Teilnehmern nur um eine Person, nämlich um einen selbst und darum mehr Auszuteilen als einzustecken. Und wenn der Kampf nach dem ersten Schlag vorbei ist (man siehe den damaligen Klitschko-Kampf), dann schaut das Publikum, welches vielleicht ein Heidengeld für die Karten ausgegeben haben, halt in die Röhre, aber dass ist halt Sport.

    Im Gegenzug dazu wird im Wrestling ein Bret „The Hitman“ Hart unter anderem auch dafür so hoch bejubelt, weil er in seiner ganzen Karriere noch nie einen anderen Wrestler wirklich verletzt hat. Denn im Gegensatz zum anerkannten Sport steht man im Wrestling nicht allein im Vordergrund, sondern man teilt sich diesen Platz mit dem Gegner und dem Publikum. Es geht darum, eine tolle Show zu liefern und das am Ende alle wieder gesund im Locker Room ankommen und draußen das Publikum begeistert nach mehr schreit.

    Ja, ich weiß das es nicht echt ist, aber mal Hand hoch. Wer von den Kritikern da draußen schaut sich einen Blockbusterfilm an und wünscht sich, dass bei den Dreharbeiten mit echten Kugeln geschossen wird und die Toten sich nach Drehschluss nicht das Kunstblut abwaschen? Man hat doch auch Spaß, obwohl man … Nein … eben WEIL man weiß, dass das nicht echt ist. Klar spielt Wrestling gerne mit dieser Grauzone und manchmal tut man so, als wäre außerhalb der Storyline etwas passiert. Schließlich ist Wrestling ein Vollkörperkontaktsport, bei dem auch tatsächlich mal was passieren kann. Das ist das Spiel zwischen Smartmark und Booker. Eben jenen, die glauben alles von Wrestling zu verstehen und denen, die sich alles ausdenken. Aber in den meisten Fällen entsteht die Illusion einfach auf Grund der unausgesprochenen Absprache zwischen Wrestlern und Fans, dass man einfach ein tolles Erlebnis haben möchte.

    Soviel zum, sich gegenseitig aufs Maul hauen, doch ich möchte noch einmal kurz auf das Thema „kein Sport“ eingehen, bevor ich mich auf ein Detail konzentriere, dass mich seit knapp einer Woche beschäftigt. Wer glaubt, dass die Aktionen der Wrestler keine zu würdigende Leistung darstellen, weil die Moves ja nicht echt sind, der soll mal versuchen, nur einen Bruchteil dessen, was diese Frauen und Männer dort fast tagtäglich leisten, nachzumachen. Ich bewundere die körperlichen Anstrengungen und ziehe meinen Hut vor jedem, der sich für das Business und die Fans den A… aufreißt. Es ist kein Kampfsportwettkampf, ja, aber es ist eine Leistung, die Jahrelanges Training und Disziplin erfordert.

    Doch nun zum eigentlichen Thema. Es war Montag und ich hatte die große Freude bei einem sehr guten Kumpel Wrestle Mania 30 anzuschauen. Wrestle Mania oder kurz WM ist DAS Jahresereignis der WWE. Und bei WM 30 lagen die Erwartungen hoch. In meinen Augen war es ein grandioser Spaß, wäre da nicht ein einziger Kampf oder besser gesagt sein Ausgang. Aber ich möchte noch kurz einen Bogen schlagen. Wie oben schon erwähnt ist der Undertaker mein absoluter Favorit, wenn es um Wrestler geht. Ich bin mit ihm großgeworden und er hat mein Bild vom Wrestling geprägt. Er hatte mit Paul Bearer den genialsten Manager und die ikonischsten Kämpfe (allein die Sarg-Matches fand ich immer toll). Und er war der einzige Wrestler, der noch keinen einzigen Kampf bei Wrestle Mania verloren hatte. Seit 21 Kämpfen ungeschlagen. Die sogenannte Streak. Und dieses Jahr machte sich einer der, in meinen Augen untalentiertesten Wrestler im Main-Roster auf, um diese Streak zu brechen und … brach sie. Brock Lesner gewann bei WM gegen den Undertaker und zerstörte damit eine Konstante meiner Jungend.

    Jetzt bin ich erwachsen und meine Kinder- und Jugendzeit liegen doch schon einige Jahre hinter mir und auch ist mir vollkommen klar, dass das alles nur Show ist und dennoch beschäftigte mich dieser Kampf noch ziemlich lange. War es wirklich rein der Umstand, dass der Undertaker verloren hatte, was mich so ärgerte? Nein, das war es nicht. Es war nicht schlimm, dass er verloren hat, sondern wie. Der Undertaker stand für etwas Besonderes, für mehr als nur ein schnödes auf einander eindreschen. Er brach von unten durch den Ringboden und zerrte seinen abtrünnigen Bruder Kane in die Unterwelt, er warf seine Gegner in einen Sarg und schlug den Deckel zu, er lag da wie tot, nur um sich dann blitzschnell in die Senkrechte zu setzen und den Gegner mit seinem Blick in Angst und Schrecken zu versetzen, er wurde verdammt noch mal lebendig begraben, um dann als neuer Undertaker wieder aufzuerstehen!!!

    Und wie bricht man die nicht nur für den Undertaker, sondern für die gesamte WWE einzigartige Streak? Man steckt ihn gemeinsam mit einem Wrestler in den Ring, der nichts vom Micwork versteht und wie ein Mädchen quickt, wenn er sich aufregt, kaum 5 Moves zusammen bringt und dann dem Undertaker auch noch eine schwere Gehirnerschütterung im Match verpasst. Und damit nicht genug, am Ende gibt es einen stink normalen Three-Count. Bamm, Bamm, Bamm und Ende. Das war die Streak! Sowas von unter der Würde aller habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Verpasste Chance!

    Aber darüber schimpfen, was man schlecht fand, kann jeder. Wie wäre es meiner Meinung nach besser gewesen? Die Streak musste irgendwann einmal fallen, das war leider klar, auch wenn ich es dem Undertaker vergönnt hätte, bei WM unbesiegt in Rente zu gehen. Aber zum einen hätte ich ihn nicht mit Brock Lesner in einen Ring gesteckt, sondern mit einem Wrestler, der hart dafür gearbeitet hat und sich dem Wrestling und seinen Anforderungen stellt. Jemanden, der auch mal im Ring steht und was tut und nicht nur rumsteht und andere für sich reden lässt, während  er böse guckt. Jemanden, der auf Grund dieses Sieges tolle Matches bestreitet und auf seine Weise den Platz des Undertakers einnimmt. Ein Wunschkandidat wäre für mich in diesem Falle Bray Wyatt, der mit seinem Gimmick sehr gut ein neues „Monster“ und eine Naturgewalt in der WWE sein könnte.

    Und zum anderen dürfte es kein einfaches, normales Match sein. Ideal wäre ein Vintage-Sarg-Match. Nach einem spannenden Battle lenkt Erick Rowan den Referee ab und Luke Harper verpasst dem überraschten Undertaker einen Big Boot. Danach noch einen Sister Abigail von Bray Wyatt und darauf hin wird er in den Sarg geschmissen und der Deckel zugenagelt. Ein schöner Heelsieg, bei dem der Undertaker nichts von seiner Stärke verliert. Danach wird der Sarg rausgeschoben und draußen dringt Rauch aus dem Sarg und er geht in Flammen auf. Panisch löscht man das Feuer und bricht den Sarg auf, doch er ist leer. Der Undertaker ist wieder zurück in seinem Reich. Saal wird Dunkel. Eine letzte Botschaft des Undertakers auf der Leinwand, ein Oooh Yeees! aus dem Off und Ende. Dann müsste der Undertaker nicht als gebrochener Mann aus dem Ring stolpern und vom Teils mitleidigen Applaus der Menge begleitet hinauswanken, um hinter der Bühne zusammen zu brechen und ins Krankenhaus zu fahren.

    Ich bin jetzt noch gespannt, wie es nun weitergeht mit dem Undertaker. Ob das sein letzter Kampf war oder ob man wenigstens ihm noch einen würdigen Abschied gönnt, wenn schon nicht der Streak.

    Zum Glück stehen neue Wrestler bereits im Ring von WWE und in den Nachwuchsligen, deren Kämpfe es auch Wert sind, angeschaut zu werden und mir bleibt die Hoffnung, dass ein Brock Lesnar sich auch weiterhin so rar macht wie bisher, im Idealfall noch ein bisschen rarer.

    Sprach der Rabe…

    Servus

  • Teil 2 – Die Drachenlanze

    Aus gegebenem Anlaß möchte ich hier weitere Helden meiner Kindheit vorstellen, hab ich doch erst vor kurzem wieder die alten Bücher aus dem Regal gezogen und von neuem verschlungen.

    Die Helden der Drachenlanze – Romane.


    Die Helden, die mich in meinen Jugendjahren viele Wochen gefesselt haben. Sie sind in nicht unerheblichem Masse für meine Fantasybegeisterung verantwortlich und begleiten mich noch heute. Aber vielleicht beginn ich am Besten mal von vorne.

    Drachenlanze oder im englischen Original Dragonlance ist ein Rollenspielsetting für D&D, daß Anfang der 80er von Laura and Tracy Hickman entwickelt wurde und vorallem durch die Romane von Margaret Weis und Tracy Hickman zum Leben erweckt wurden.

    Das Setting ist Highfantasy, sprich es gibt verschiedene Rassen wie Menschen, Elfen, Zwerge und noch einige mehr, Magie ist ein mächtiger Faktor in der Welt und wenn die Drachen ihre schuppigen Köpfe erheben, erzittern selbst die größten Armeen. Götter greifen durch Kleriker oder sogar durch eigene Taten direkt ins Geschehen ein und epische Schlachten verändern das Angesicht der Welt.

    Die Welt ist wie für D&D typisch in Gut, Neutral und Böse aufgeteilt. Diese Dreiteilung findet sich auch in der Magie wieder, in der es die weißen, roten und schwarzen Roben gibt. Diese Einteilung ist normalerweise sehr strikt, einzelne Personen oder sogar Institutionen können in ihrem Wirken aber auch schon mal schwanken, wie man in den Romanen sehr schön sieht. So reicht der Wille Gutes zu tun nicht immer aus um auch wirklich Gutes zu erreichen und manchmal wendet sich das Böse auch gegen sich selbst um einem größeren Übel zu entgehen.

    Das ist jetzt alles andere als außergewöhnlich, aber was mich bis heute an dieser Serie so fasziniert sind die Charaktere, die mal von den Ereignissen mitgerissen werden und mal sich gegen den Strom stemmen und wirklich was bewegen. Damals wie heute waren es für mich nicht einfach nur Charaktere in einem Buch, sondern atmeten und lebten. Es gab nicht DEN einen Helden und seine unwichtigen Sidekicks. Jeder der Charaktere hat ein eigenes Wesen. Allem voran fasziniert mich noch heute die Geschichte, die sich um den gebrechlichen, vor seiner Zeit gealterten Magier Raistlin spannt. Es ist nicht die epische Geschichte, in der die Welt Krynn sich für immer verändert, sondern die kleinen Geschichten, die sich zwischen und um die Charaktere entwickeln. Wie sie zueinander finden, sich von einander entfernen. Wie sie an den Erlebnissen wachsen und manchmal auch an ihnen zerbrechen. Das ist es, was diese Buchreihe für mich so unvergessen macht. Und selbst die Stellen in der Geschichte, in denen ich mich von einem liebgewonnenen Charakter verabschieden mußte, möchte ich nicht missen. Denn anders als in anderen Büchern, wo Charaktere sterben und höchstens auf der selben Seite noch kurz eine Träne aus dem Knopfloch gedrückt wird, gedenken die Verbliebenen ihrer Freunde. Das Ganze aber ohne falschen Patos oder Rührseligkeit. Es macht die Charaktere nur noch lebendiger. Und nicht umsonst standen die Romane auf den Bestsellerlisten der New York Times.

    Genug geschwärmt. Worum geht es nun genau.

    Die Umwälzung hat das Angesicht Krynns für immer verändert und die alten Götter sind verschwunden. Eine Gruppe alter Freunde hat sich vor 5 Jahren aufgeteilt um in den verschiedenen Teilen des Landes nach Zeichen der alten Götter zu suchen. Nun ist die Zeit gekommen sich wieder in der Heimat zu treffen und so treffen schließlich Tanis der Halbelf, Flint der Zwerg, Tolpan der Kender, der Ritter Sturm und die Zwillinge Raistlin und Caramon in ihrer alten Heimat ein. Doch die erhoffte fröhliche Wiedersehensfeier wird von dunklen Gerüchten über eine Armee überschattet, die sich sammelt und im Himmel fehlt das Sternzeichen der dunklen Göttin Takhisis. Doch das alles ist nur der Anfang einer langen Reise die Krynns Zukunft bestimmen wird.

    Wirklich empfehlenswert sind die ersten beiden 6er Bände, die von den Hauptakteuern Margaret und Tracy geschrieben wurden. Danach folgen noch viele weitere Bücher, doch konnten mich diese nie so weit mitreisen wie es die eben genannten getan haben. Nach den beiden großen Geschichten folgen dann mehrere Bände mit Kurzgeschichten zu Nebenhandlungen, -orten und -charakteren. Es sind noch ein paar sehr schöne dabei, aber die verlieren sich etwas in der Masse der aus meiner Sicht eher mittelmässigen Stories. Die Heldensaga um Huma, auf die in den ersten Bänden immer wieder bezug genommen wird, hat mir noch sehr gut gefallen, aber dann verlief sich das Thema Drachenlanze für mich. Vielleicht schaffe ich es in nächster Zeit mich noch ein wenig in die nachfolgenden längeren Geschichten hineinzulesen. Aber ich bin der Meinung, daß man das immer geringer werdende Mitspracherecht von Margaret Weis und Tracy Hickman merkt. Das war aber ein typisches Problem bei TSR, bei denen Dragonlance erschien. Sie holten sich bis dato eher unbekannte Schreiberlinge und sobald sie bei den Fans beliebt geworden waren wurden sie ersetzt. Aber wenn ich das richtig gesehen habe, dann haben sie sich später wieder mehr mit einbringen können. Dazu mehr, sobald ich auch was davon gelesen hab.

    Ein Geheimnis, was die guten Storys in meinen Augen ausmacht ist der Umstand, daß die Charaktere vorher von einer Rollenspielgruppe bespielt wurden. Maragaret, Tracy und noch ein paar andere hatten eine Rollenspielrunde, in der sie sich ausgetobt hatten und aus diesem kreativem Pool entstand dann eben unter anderem Dragonlance. In dem verschiedene Personen den einzelnen Charakteren Leben eingehaucht hatten, bekamen sie eine Vielschichtigkeit, die sie anders vielleicht nicht bekommen hätten, denn es steckt immer ein Teil der Person die diesen Chari spielt oder schreibt mit drin.

    Ein Buch, daß ich unbedingt hier noch erwähnen muß ist „Die Zauberprüfung“ von Margaret Weis, bei der es um die für jeden Drachenlanzefan wohlbekannte Magierprüfung von Raistlin geht, von der man aber nie wirklich was erfahren hat, was damals wirklich passierte. Nur die enormen Auswirkungen auf den Körper und den Geist des Magiers konnte man bis dato verfolgen. Mit dem Buch erfährt man endlich, was dazu führte das Raistlin so wurde, wie er ist. Ein Buch das mir sehr viel Spaß gemacht hat es zu lesen.

    Auf meine geliebte Buchreihe bin ich wieder gestoßen worden, als ich vor kurzem das Hörbuch zum ersten Band der Reihe gestoßen bin. Einen passenden Beitrag gibt’s in der Rubrik „Hörbücher und -spiele“. Ich hoffe, daß der nächste Teil bald raus kommt, auch wenn ich es nicht erwarten konnte und nach dem Hörbuch gleich den zweiten Band und so weiter verschlungen hab.

    Neben dem Hörbuch ist vor kurzem auch noch eine Zeichentrickserie dazu entstanden, die ich aber noch nicht gesehen habe. Die ersten Zeichnungen haben mich jetzt ehrlich gesagt nicht überzeugt. Aber dazu will ich erst mehr schreiben, wenn ich wirklich mal einen Blick darauf werfen konnte.

    Damit soll meinen Helden genug Ehre erwiesen sein. Ich tauche jetzt wieder ein in die Welt von Krynn und schreite mit der Elfe Laurana durch Palantas Strassen.

    Euer

    Papa Rabe w^v^w

  • Teil 1 – The Real Ghostbusters

    Zur Zeit erlebe ich wieder eine große Nostalgiewelle, die über mich hereinbricht und mich hinfortreißt zu den guten alten Tagen. Zu den Zeiten von Fix und Foxi, Yps-Heftchen und Knallkaugummi. Es ist schön, wenn man sich ohne Trübsal oder Wehmut an die Kindheit erinnern kann und es Sachen gibt, die auch heute noch Spaß machen.

    Eine solche Sache sind die Ghostbusters!


    Man, was hab ich sie geliebt. Auch wenn ich nach dem Kinobesuch von Ghostbusters II Alpträume bekommen hab und ich auch Wochen danach beim Baden penibel darauf geachtet habe, daß da auch ja kein Schleim aus dem Wasserhahn kommt. Eine blühende Phantasie ist Segen und Fluch zugleich. *g*

    Für alle jene, die die Ghostbusters nicht kennen, hier eine kleine Zusammenfassung:
    Alles begann mit dem ersten Kinofilm anno 1984, welcher auf der Idee von Dan Aykroyd und Harold Ramis basiert (im Film spielen sie Ray und Egon). Es geht um die Ghostbusters, welche mit Hilfe von Protonenstrahlern und speziellen Geisterfallen übernatürliche Wesen fangen und in ihrem Verbannungscontainer einsperren. Das Schöne an diesen Filmen ist, daß sie auf unnötige Gewalt verzichten. (Zum Thema Gewalt an dieser Stelle nur soviel: Ich bin Brain Dead Fan, aber Gewalt soll wie alles ein Stilmittel sein und nicht einfach Mittel zum Zweck um Lücken zu füllen.)
    Es folgten ein zweiter Kinofilm (1989), zwei Zeichentrickserien, Hörspiele, Comics, Actionfiguren, …

    Aber warum ich auf diese „Helden meiner Kindheit“ zu sprechen komme ist nicht nur die DVD-Box der beiden Kinofilme, die ich mir geholt habe (und welche ich auch heute noch wahnsinnig gerne anschaue), sondern vorallem weil es die erste Staffel der Zeichentrickserie „The Real Ghostbusters“ zu kaufen gibt. Ich liebe diese Serie, sogar heute noch.

    In der DVD-Box ist die erste Staffel (13 Folgen) der Zeichentrickserie in Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch auf 2 DVDs gepackt. Bonus-Content wäre ein nettes Gimmik gewesen, aber das Fehlen des selbigen tut mir auch nicht weh.
    Zwar ist die Box „ab 6“ freigegeben, aber die Altersfreigabe zeigt in meinen Augen sehr deutlich die Schwächen der FSK auf, denn meinem 6-jährigen Sohn würde ich es ehrlich gesagt noch nicht zeigen. Wenn dann würde ich für die Folgen „ab 8“ ansetzen, denn 12 ist dann auch schon wieder übertrieben.
    Die Box hab ich für nicht ganz 20 € gekauft, wer sucht findet es auch noch ein wenig billiger.

    Mir ist zu meiner Schande erst beim Anschauen der DVD-Box klar geworden, daß einer meiner großen Helden aus Kindertagen (womit wir gleich beim Thema bleiben), auch in dieser Serie vertreten ist. Und zwar der Sprecher Oliver Rohrbeck (Ray Stantz), der mich als Justus Jonas durch so viele Abenteuer der drei Fragezeichen ??? gelotst hat. Und nicht nur in diesen beiden Sachen hat er mich schon mein ganzes Film und Hörspielleben begleitet, aber das wird Thema eines anderen Eintrags. =)

    Was mir an der Serie von The Real Ghostbusters so gut gefällt ist, daß die Charaktere echt wirken. Nicht nur was den Zeichenstil angeht, sondern das jeder von ihnen einen Hintergrund hat und in bestimmten Situationen auf seine eigene Art hervorsticht. Zwar hat jeder seine Merkmale, daß heißt aber nicht, daß er auf ewig darauf festgenagelt ist. Jeder ist auf seine eigene Art und Weise ein Held oder braucht auch mal Hilfe von den anderen.

    Für die Story der ersten 78 Folgen hat sich übrigens J. Michael Straczinsky verantwortlich gezeigt, der mich in meiner Teenagerzeit mit Babylon 5 für’s Sci-Fi-Genre begeistern konnte.

    Später gab es dann mit „Extreme Ghostbusters“ eine zweite Zeichentrickserie, die mich aber nie wirklich gepackt hat. Das Charakterdesign war mir zu herb für das, was ich sonst von Ghostbusters gewohnt war. Bei Gelegenheit werde ich vielleicht nochmal rein schauen, aber auch heute noch können mich die Bilder nicht wirklich dazu motivieren.
    Von der alten Crew ist nur noch Egon, Janine und Slimer übrig und der Rest ist mit sowas wie jugendlichen Erwachsenen aufgefüllt. Auch wurde anscheindend versucht für jeden Zuschauer eine Identifikationsfigur zu kreieren. Es gibt den typischen Angsthasen, den Afroamerikaner, den Rollstuhlfahrer und mit dem Mädl wurde wohl versucht, den Rest aufzufüllen, repräsentiert sie schließlich die weibliche Protagonistin, war von einem asiatisch klingenden Dämon besessen (Akira) und ist im Goth-Style gehalten.

    Es klingt jetzt wahrscheinlich ziemlich ungnädig, vorallem da ich von der Serie wirklich nur ein paar Folgen gesehen hab, aber es ist aus meiner Sicht einfach nichts Halbes und nichts Ganzes. Entweder man traut sich, wirklich was Neues zu machen oder man führt das Alte mit Herzblut weiter. Ist keiner der beiden Wege möglich, dann läßt man es einfach bleiben. Denn sonst bleibt der bittere Nachgeschmack, daß es am Ende nur noch ein billiger Abklatsch ist, mit dem man aus Altbewährtem noch ein wenig Geld rausdrücken will.
    Aber das soll’s zum Thema „Extreme Ghostbusters“ (ich mag schon den Titel nicht) auch schon wieder gewesen sein. Zurück zum eigentlichen Thema.

    Ghostbusters ist eigentlich ein Kind der 90, aber noch immer hat es seine Fans. Zur Zeit wird wohl auch wieder an einem Kinofilm gebastelt. Das Gute daran ist, daß die ursprünglichen Macher wie Aykroyd und Co. immer noch die Rechte daran haben und ihre Zustimmung geben müssen. Das läßt mich hoffen, daß, wenn es eine Fortsetzung gibt, er den ursprünglichen Charakter behält und nicht versucht möglichst modern oder sonstwie zu sein. Zu oft hat man gesehen, daß sowas in die Hosen geht.

    Auch wurde die Story mit einem Computerspiel fortgesetzt, welches ich aber bisher noch nicht gespielt habe. Mir stecken noch die Spiele zu den ersten beiden Filmen in den Knochen, die ich nie geschafft habe. Vorallem die PC-Adaption des zweiten Filmes hat mich schier wahnsinnig gemacht. Ich war beim Endgegner und nie rausgekriegt, was ich da machen mußte. *g*

    Aber nicht nur von offizieller Seite her bleibt das Thema Ghostbusters am Leben. Auch die Fans sind fleißig. So gibt es z.B. eine Fan Hörspielreihe, die mit den Originalcharakteren aufwartet und die ich als wirklich gelungen empfinde. Zu finden unter www.ghostbusters.de.ms => Fanhörspielreihe. Teils geht’s noch ein Stückchen härter zu als wie bei den Original-Ghostbusters, denn selbst in den Filmen hat man auf Tote verzichtet, sofern sie nicht von vornherein als Geister rumgespukt sind. Aber das tut dem Hörgenuß keinen Abbruch. Wer Fanhörspiele mag wird die „neuen“ Abenteuer der Ghostbuster lieben.

    Apropo Hörspiele. Die hab ich auch sehr gerne gehört und paar der alten Kassetten hab ich heute noch hier rumfliegen. Dabei ist aber zu erwähnen, daß es typische Hörspiele von damals sind. Es wurde die Tonspur der jeweiligen Folge genommen und die Lücken wurden mit einem Erzähler aufgefüllt. Trotzdem hör ich sie noch heute gerne. Ja ich bin meinem Kind im Manne noch immer treu. *g*

    Das soll’s gewesen sein von den ersten Helden meiner Kindheit. Weitere werden noch folgen. Danke fürs Lesen und vielleicht hab ich den einen oder anderen dazu gebracht, auch seine alten Helden wieder heraus zu kramen und sich der schönen Stunden mit ihnen zu erinnern.

    Euer

    Papa Rabe w^v^w

  • Ein paar Worte zum Geleit

    Diese Sparte soll jenen gewidmet sein, die mich früh schon begeistert und geprägt haben. Damit meine ich aber weder Knight Raider noch MacGyver und Co., die ich damals zwar verschlungen habe, aber heute nicht mal mehr eine Folge anschauen könnte. Ich meine damit solche Helden, die ich auch heute noch gerne sehe oder höre, ohne das die rosa Brille mir was von der „guten alten Zeit“ vorgaukelt.


    Ich bin natürlich etwas voreingenommen und ob Kinder und Jugendliche von heute sich ebenso für die Sachen begeistern lassen, ist fraglich. Umso mehr freut es mich, daß ich das eine oder andere schon an meinen Sohn weiter vererben konnte. Und auch wenn nicht alles den heutigen Geschmack der breiten Masse treffen mag, so ist das für mich kein Bewertungsmaß. Denn im Gegenzug dazu kann ich mich mit heutigen Sachen oftmals nicht mehr identifizieren. Aber das gehört einfach dazu.

    Zwar würden diese Empfehlungen auch gut in andere, allgemeinere Sparten dieses Blogs passen, aber das wäre ungerecht, haben sie mich doch einen Großteil meines Lebens begleitet und mich auch zu dem gemacht, was ich heute bin. Sie haben mich Abenteuer erleben lassen und mich in Welten entführt, an die ich heute noch gerne zurück denke. Und deshalb möchte ich ihnen hier einen eigenen Bereich widmen.

    Die Reihe wird ziemlich bunt werden, denn das Kind in mir hat die Vielfalt geliebt und eben diesen kleinen Burschen habe ich mir bis heute erhalten. Taucht mit mir also ab und laßt Euch von mir meine Helden aus meiner Kindheit vorstellen.

    Euer

    Papa Rabe w^v^w