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  • Krimi Klassiker 3: Die blaue Hand – Edgar Wallace

    Krimi Klassiker 3: Die blaue Hand – Edgar Wallace

    Ein zweites Mal entführt Titania Medien uns ins schwarz/weiße London von Edgar Wallace. Nebelschwaden ziehen auf und von fern klingen die Glockenschläge des wohl bekannten Big Ben zu uns herüber. Es ist wieder an der Zeit für einen gepflegten Krimi.

    Titel: Krimi Klassiker 3: Die blaue Hand
    Autor: Edgar Wallace
    Sprecher: David Nathan, Torsten Michaelis, Gisela Fritsch, Dagmar von Kurmin, u.a.
    Genre: Krimi
    Laufzeit: 01 Std. 14 Min. (gekürzt)

    Verlag: Titania Medien
    Erschienen: 2006

    Zur Story: Der junge Anwaltsgehilfe Jim Steele hat sich in einen alten Fall verbissen und das zu Recht. Denn in wenigen Tagen sollte der unsympathische Mr. Groat und dessen Mutter ein Millionenerbe antreten. Grund dafür war das Testament von Miss Groats Bruder, der sein gesamtes Vermögen eigentlich seiner Tochter vermacht hatte. Sollte diese aber sterben, so ginge das Erbe nach 20 Jahren allein an seine Schwester über.

    Vor fast 20 Jahren verstarben sowohl Mr. Denton als auch dessen Tochter und sowohl Jim Steele als auch dessen Arbeitgeber Septimus Salter, welcher der Testamentsvollstrecker des Verstorbenen ist, sind alles andere als Glücklich darüber, das Vermögen bald an die beiden Aasgeier zu übergeben. Doch der junge Gehilfe hat die Hoffnung nicht aufgegeben, daß die Tochter vielleicht doch noch am Leben sein könnte und geht jedem Hinweis nach.

    Während dessen tritt Eunice Weldon ihre neue Stelle als Sekretärin bei den Groats an. Ein unsanfter Empfang durch die Hausdame ist noch das kleinere Übel des ersten Tages. Mitten in der Nacht erwacht sie und entdeckt einen Fremden in ihrem Zimmer der schnell reiß aus nimmt. Zurück bleibt eine Nachricht mit dem Abdruck einer blauen Hand und der Warnung: „Jemand, der Dich liebt, bittet Dich dringend, dieses Haus so schnell als möglich zu verlassen!“

    Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Und das bald nicht nur wegen dem bald fällig werdenden Millionenerbe…

    Sprecher: Wer meine bisherigen Rezensionen zu Titania Medien kennt, der weiß jetzt schon was kommt. Die Sprecherriege ist auch bei „Die blaue Hand“ hervorragend besetzt. Einige davon habe ich bereits in anderen Produktionen gehört, andere sind für mich neu hinzu gekommen. Und alle zusammen erschaffen wieder eine wunderbare Kulisse. Und wie bei allen Hörspielen bedauere ich es auch hier, nicht auf alle Sprecher eingehen zu können.

    Stellvertretend möchte ich dieses Mal den „bösen Buben“ dieser Geschichte ins Rampenlicht setzen: Torsten Michaelis, der den meisten als die deutsche Stimme von Wesley Snipes, Martin Lawrence, Sean Bean und noch einigen mehr bekannt sein dürfte.

    Ich freue mich, daß er ein Stammsprecher in der Gruselkabinett-Reihe von Titania Medien ist. Denn seine markante Stimme und sein Können bereichern jede Geschichte. Und in „Die blaue Hand“ kann er seine ganze Bandbreite ausspielen. Allein das Gespräch mit seiner Mutter kurz nach der Hälfte des Hörspiels ist klasse. Dagmar von Kurmin und Torsten Michaelis geben ein tolles Gespann ab, wie sich ihre Rollen gegenseitig ausstechen wollen und von einem Extrem ins andere wanken.

    Aber nicht nur bei Titania Medien ist Torsten Michaelis fleißig am einsprechen. Seine Palette geht von dokumentarischen Sachbüchern über Computerspiele wie Max Payne bis hin zu derberen Hörspielen wie Caine und nicht selten spricht er zurecht die Hauptrolle. Aber auch als, wie schon erwähnt, Synchronsprecher und in Film und Theater ist er aktiv und gefragt. Ich bin schon gespannt, wo ich ihm als nächstes über den Weg laufe.

    Fazit: Das Hörspiel basiert auf dem Roman „The Blue Hand“ aus dem Jahr 1925, das in Deutschland als „Die blaue Hand“ 1928 erschienen ist. Mit dem gleichnamigen Film aus dem Jahr 1967 haben beide aber kaum, ja ich möchte sagen gar nichts zu tun, außer dem Namen und das eine blaue Hand darin vorkommt, letztere aber haben jeweils unterschiedliche Formen und Zwecke.

    Wie schon beim ersten Krimi Klassiker, so wurde auch hier wieder mehr dem Original entsprochen. Es ist also kein deutscher Edgar Wallace Film in Tonform und auch auf einen Klaus Kinski muß man aus nachvollziehbaren Gründen verzichten. Aber auch ohne diesen kann sich die dritte Folge wirklich sehen lassen. Die guten Hauptcharakter sind sehr sympathisch und der Bösewicht richtig schön fies, was nicht zu Letzt an den tollen Sprechern liegt. Musikalisch ist auch einiges geboten und zieht den Hörer sofort mit in die Handlung und in die passende Zeit.

    Die Handlung ist eher einfach gestrickt und hält jetzt keine allzu großen Überraschungen bereit, weiß aber trotzdem zu gefallen. Das Jim Steele am Ende eine bestimmte Fähigkeit besitzt, kam zwar etwas plötzlich, aber das tut dem Ganzen keinen Abbruch.

    Am Ende läßt sich jedenfalls eines sagen: Allen Krimi-Freunden kann ich hier empfehlen zuzugreifen.

    Euer

    Papa Rabe w^v^w

    Das Hörbuch gibt’s auch bei Hoerdeutsch.de als CD:
    Krimi Klassiker 3: Die blaue Hand

    Hörprobe und weitere Infos findet Ihr HIER auf der Hoerdeutsch.de-Seite!

  • Grabesgrün – Das Hörspiel – Tana French

    Vorab möchte ich mich bei Hördeutsch.de bedanken, die mir dieses Hörbuch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben.

    Grabesgrün reiht sich in die Hörbücher ein, welche ich auf meiner mentalen Wunschliste hatte und die dann von sich aus ihren Weg in mein CD-Regal und von da aus dann in meinen Gehörgang gesucht haben. Vor etwa zwei Wochen bin ich das erste Mal über dieses Hörspiel gestolpert und ich wurde neugierig. Vor kurzem kam dann das Angebot, dieses Hörbuch zu Rezensieren und da habe ich natürlich gleich zugesagt.Und jetzt, 2 CDs später, stehe ich vor meiner bisher schwierigsten Rezension. Denn eigentlich hat mir das Hörspiel sehr gut gefallen, nur gab es einen Punkt, der mir etwas schwer im Magen liegt. Da dieser aber ein Teil vom Schluß ist, kann ich natürlich nicht allzu viel darüber schreiben, ohne damit zu viel von der Geschichte vor weg zu nehmen. Aber am Besten ich fange von vorne an.

    Titel: Grabesgrün – Das Hörspiel

    Autor: Tana French
    Sprecher: Benjamin Sadler, Luise Helm, Tanja Schleiff, Paul Faßnacht, u.a.
    Genre: Thriller
    Laufzeit: 02 Std. 35 Min. (gekürzt)

    Verlag: argon hörbuch
    Erschienen: 2011

    Zur Story: Rob Ryan und Cassie Maddox, Ermittler der dubliner Mordkommission, werden zu einem Leichenfundort gerufen. Ein junges Mädchen wurde in einer Ausgrabungsstätte auf einem alten Opferaltar im Wald aufgebahrt. Wiegt ein solcher Fall an und für sich schon schwer auf den Schultern aller Beteiligten, so ist es für Rob Ryan noch schlimmer. Denn genau in dem selben Wald waren vor vielen Jahren seine besten Freunde verschwunden und er selbst tauchte erst nach langer Suche wieder auf, mit Blut verschmierten Schuhen und bar jeder Erinnerung was geschehen war.

    Eine schwierige Suche beginnt, denn niemand darf von Robs Vergangenheit erfahren. Hat der aktuelle Fall etwas mit dem Vorfall aus Robs Kindheit zu tun? Gibt es Verbindungen? Verzweifelt versucht sich der Ermittler zu erinnern. Cassie Maddox, seine Partnerin ist ihm eine wertvolle Stütze. Doch je weiter der Fall voran schreitet, desto härter wird ihre Freundschaft auf die Probe gestellt.

    Sprecher: Die Sprecher sind fast alle hauptsächlich als Schauspieler bekannt. Der Besuch einer Schauspielschule ist aber noch kein Garant dafür, daß die Person ein guter Schauspieler, geschweige denn ein guter Sprecher ist. In den fast schon unendlichen Weiten der Fernsehlandschaft gibt es genug negative Beispiele dafür. Bei Grabesgrün wurde aber ein sicheres Händchen bewiesen und selbst die kleinen Rollen sind sehr gut besetzt.

    Die Hauptrolle des Roy Ryan wird von Benjamin Sadler gesprochen. Zeitweise übernimmt er den Part des Ich-Erzählers. Oft befindet man sich aber auch wieder mitten im Geschehen, bleibt aber mit dem Ohr immer bei seiner Figur. Und zeitweise vermischen sich auch beide Erzählebenen, was einen schönen Effekt ergibt.

    Bisher ist mir Benjamin Sadler nicht in Hörbüchern oder Hörspielen über den Weg gelaufen und auch nach längerem Suchen habe ich keine weiteren Werke gefunden, in denen er mitgesprochen hat. Ich hoffe aber, daß dies sich nach Grabesgrün ändert, denn als Rob Ryan hat er mich wirklich überzeugt.

    An seiner Seite steht Luise Helm, die Cassie Maddox ihre Stimme leiht. Luise Helm ist schon mehr im Sprecherbereich daheim als Benjamin Sadler. Sie hat unter anderem bereits Scarlett Johansson, Megan Fox und die Roboterlady EVE in WALL·E synchronisiert. Ok, bei Letzterer gab es nicht allzu viel Text, aber das mußte ich einfach hier erwähnen. Und seit kurzem ist sie auch in Hörbüchern und Hörspielen zu hören. Auch bei Ihr würde ich mich auf ein Wiederhören freuen.

    Einen Namen möchte ich stellvertretend hier für die restlichen Sprecher noch nennen. Mit Matthias Haase findet sich auch ein, man verzeihe mir dieses Wortspiel, alter Hase aus dem Hörspielbereich wieder.

    Eine wirklich gute Mischung, die auch bei den kleinen Rollen zu gefallen weiß. Ein großes Lob an alle Beteiligten.

    Fazit: Das vom WDR produzierte Hörspiel spaltet mich innerlich. Nimmt man rein die Qualität der Produktion, dann kann ich da nur sagen: Spitzenleistung! Die Sprecher sind alle sehr gut und die Atmosphäre wird toll rüber gebracht. Ein wirklich gelungenes Hörspiel.

    Jetzt kommt aber noch die Geschichte hinzu und damit die Romanvorlage. Dabei handelt es sich um das gleichnamige Werk von Tana French. Ihr Erstlingswerk. Ich habe den Roman zwar nicht gelesen, doch meine bisherigen Nachforschungen haben ergeben, daß der Knackpunkt, den ich mit dem Hörspiel habe, auch dort vorhanden und somit keine durch das Umschreiben aufs Hörspiel entstandene Sache ist. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht allzu viel verraten. Vielleicht soviel. Grundsätzlich hat mir die Geschichte wirklich sehr gut gefallen, nur wurde ein Plotstrang etabliert, der in meinen Augen nicht angemessen zu Ende geführt wurde. Ich hatte dabei das Gefühl von einem sehr harten Cliffhanger, doch mittlerweile sind bereits drei weitere Bücher der Autorin erschienen, sogar mit bereits bekannten Figuren. Doch wurde diese Storyline in keinster Weise fortgeführt.

    Wäre dieser rote Faden nicht derart präsent, dann würde ich da auch nicht so lange dran herum lamentieren, denn es muß wirklich nicht alles ins kleinste Detail erklärt und vor dem Zuhörer ausgebreitet werden. Wenn man etwas aber schon derart ins Rampenlicht zerrt, dann sollte am Ende wenigstens ein Bisschen was mit der Aussicht auf mehr folgen.

    Aber genug gejammert. Allein der Umstand, daß ich eine Rezension dazu schreibe zeigt, daß es mir trotzdem sehr gut gefallen hat. Die Erzählung ist angenehm ruhig und trotzdem Dicht. Die Charaktere werden interessant gezeichnet. Was mir auch sehr gut gefallen hat war, daß auf übertriebene Gewaltdarstellung verzichtet wurde. Die letzten Thrillern die ich gelesen und gehört habe, versuchten sich in ihrer Kreativität der mordenden Bestien und deren perfiden Gelüsten zu übertrumpfen. Das ist hier nicht der Fall und fällt damit für mich angenehm aus dem Rahmen. Und genauso wie der Mordakt an sich bleibt auch die restliche Story am Boden. Es geht um die Charaktere und um die Aufklärung der Tat und nicht um das Waten in Blut und Innereien.

    So bleibt mir am Ende nur noch meiner Hoffnung Ausdruck zu verleihen, daß die Autorin mit uns armen Lesern und Hörern ein Einsehen hat und möglichst im nächsten Roman diesen losen Faden noch einmal aufnimmt und zu einem befriedigerenden Ende führt. Davon abgesehen sollte man sich den Spaß an dieser tollen Produktion nicht vermiesen lassen. Es lohnt sich wirklich.

    Euer

    Papa Rabe w^v^w

    Das Hörbuch gibt’s auch bei Hoerdeutsch.de als CD:
    Grabesgrün – Das Hörspiel

    Hörprobe und weitere Infos findet Ihr HIER auf der Hoerdeutsch.de-Seite!

  • Krimi Klassiker 2: Das Zeichen der Vier – Sir Arthur Conan Doyle

    Es gibt nichts, was ich in so vielen verschiedenen Versionen gehört, gelesen und gesehen habe, wie die Abenteuer rund um den großen Detektiven Sherlock Holmes. Ob nun die schriftlichen Originale oder die verschiedensten Interpretationen von Film, Literatur oder auch Hörbüchern und Hörspielen, die sich mal mehr mal weniger nahe am Original bewegen.

    Titania Medien haben sich in ihrer Reihe „Krimi Klassiker“ nach Edgar Wallace nun auch dem Herrn mit der Lupe und der Geige zugewandt. Neben der Hoffnung, auch hier wieder eine solch hohe Qualität zu hören, wie schon beim ersten Teil der Reihe, hatte „Das Zeichen der Vier“ einen weiteren Vorteil. Ich kannte diese Geschichte noch nicht und war deshalb neugierig, welchen Fall es nun zu lösen gab.

    Titel: Krimi Klassiker 2: Das Zeichen der Vier
    Autor: Sir Arthur Conan Doyle
    Sprecher: Joachim Tennstedt, Detlef Bierstedt, Peer Augustinski, Regina Lemnitz, Christian Rode, u.a.
    Genre: Krimi
    Laufzeit: 02 Std. 08 Min. (gekürzt)

    Verlag: Titania Medien
    Erschienen: 2006

    Zur Story: Sherlock Holmes ist gelangweilt. Zu lange ist es her, daß ein interessanter Fall seinen Intellekt herausgefordert hat. Zu was solche Momente den berühmten Detektiv treiben, muß Dr. Watson wieder einmal angewidert mit ansehen. Denn selbst ein solch intelligenter Mann wie Holmes hat seine dunklen Seiten und dazu gehört das, seiner Aussage nach den Geist stimulierende, Kokain, welches er sich gerade gespritzt hat.

    Doch zum Glück erscheint schon bald ein neuer Fall auf der Schwelle in Form der wunderschönen Miss Mary Morstan. Diese erhält seit sechs Jahren immer am selben Tag eine wertvolle Perle. Und als sei dies noch nicht seltsam genug kam nun auch ein geheimnisvoller Brief bei ihr an, der Antworten verspricht. Doch auf welche Fragen? Denn darin steht nur, daß ihr großes Unrecht widerfahren sei und das dies nun endlich wieder gut gemacht werden soll.

    Hat es vielleicht mit dem Verschwinden ihres Vaters zu tun? Doch dies ist bereits 10 Jahre her. Und was hat es mit den Perlen auf sich. Schon bald wird klar, daß es um mehr geht, als ein paar Perlen. Um viel mehr …

    Sprecher: Auch hier glänzt Titania Medien wieder mit bekannten Stimmen und exzellenten Sprechern. Joachim Tennstedt als Sherlock Holmes und Detlef Bierstedt als sein Kompagnon Dr. Watson sind ein tolles Gespann. In Film und Fernsehen leihen sie ihre Stimmen unter anderem John Malkovich beziehungsweise George Clooney.

    Wobei ich aber anmerken möchte, daß ich keinen dieser Schauspieler vor Augen hatte, als ich mir das Hörspiel angehört hatte. Wer also befürchtet beim Anhören Dr. Watson im Emergency Room durchs eigene Kopfkino marschieren zu sehen, der kann beruhigt sein. Die Sprecher schaffen es, eigene Charaktere zu erschaffen, denen man gerne tiefer ins Geschehen folgt.

    Jetzt ist bei einer Hörspiel-Rezension für mich immer etwas schade, daß ich nicht jedem Sprecher den Platz einräumen kann, den er verdient. Denn auch Janina Sachau als Miss Mary Morstan, Peer Augustinki als Thaddeus Sholto und noch viele weitere Sprecher machen das Hörspiel erst zu dem tollen Gesamtwerk das es ist. Nur würde dies leider den Rahmen sprengen.

    Grundsätzlich läßt sich sagen, daß Sherlock Holmes und Dr. Watson angenehm jung klingen und damit etwas aus dem gewohnten Rahmen fallen. Die meisten Versionen des berühmten Detektivs sind oft schon etwas in die Jahre gekommen, ganz zu schweigen von seinem Begleiter, denn Dr. Watson wird nicht selten fälschlicher Weise als ein gutes Stück älter dargestellt. Bei Titania Medien hat man sich gegen diese Darstellung entschieden, wofür ich ihnen meinen Dank aussprechen möchte.

    Fazit: „Das Zeichen der Vier“ ist der zweite Roman, den Sir Arthur Conan Doyle über Sherlock Holmes Abenteuer geschrieben hatte und gleich zu Beginn wird man mit einer dunklen Seite von Holmes konfrontiert: Der Drogensucht. Wobei hier aber zu bedenken ist, daß die negativen Auswirkungen der Drogen zur damaligen Zeit nicht soweit bekannt waren. Und als die Suchtgefahr bekannt wurde, webte Conan Doyle dies in die Geschichten mit ein und in den letzten Fällen entsagt der große Meisterdetektiv den Drogen sogar komplett.

    Grundsätzlich hatte Sir Arthur Conan Doyle die Probleme der damalige Zeit immer mit eingewoben und teils sogar als negative Seiten von Sherlock Holmes. Die Drogensucht wurde schon genannt, aber auch sein Verhalten und seine Ansichten gegenüber dem weiblichen Geschlecht stoßen bei seinem Freund Dr. Watson oft auf Unverständnis oder Ablehnung. Auch die Xenophobie der damaligen Zeit wird angesprochen und nicht selten stellen sich die beiden Heroen gegen diese schnell gefällten Urteile.

    Aber zurück zum Thema: Das Hörspiel „Das Zeichen der Vier“ ist ein rund um gelungenes Werk. Angefangen bei den exzellenten Sprechern über die Musik bis hin zu der Geräuschkulisse. Es stimmt einfach alles. Leider ist die Krimi Klassiker – Reihe nur fünf Folgen lang, doch im Herbst startet bei Titania Medien eine neue Sherlock Holmes – Reihe mit den selben Sprechern, aber mit komplett neu geschriebenen Geschichten. Ich bin schon sehr gespannt und freue mich darauf.

    Euer

    Papa Rabe w^v^w

    Das Hörbuch gibt’s auch bei Hoerdeutsch.de als CD:
    Krimi Klassiker 2: Das Zeichen der Vier

    Hörprobe und weitere Infos findet Ihr HIER auf der Hoerdeutsch.de-Seite!

  • Wiener Sagen und Legenden – Lucas Edel

    Wiener Sagen und Legenden – Lucas Edel

    Diese Rezension gibt es auch als Podcastfolge HIER zu hören.

    In einer Zeit, in der riesige Medienkonzerne tagtäglich neue Märchen erfinden, macht es da überhaupt Sinn, ein Hörbuch über alte Sagen und Legenden in den CD-Player zu legen? In jedem Fall, denn so wie die neuen Geschichten ein Sinnbild für das Heute darstellen, so findet sich in den alten Sagen nicht nur die damalige Zeit wieder, sondern auch der Ort an dem die Geschichten spielen. Mich faszinieren sie noch heute und darum stehen Märchenbücher aus aller Welt in meinem Bücherregal.

    Mit „Wiener Sagen und Legenden“ der Stadtsagen-Reihe aus dem John Verlag purzelte wieder ein Hörbuch in meine Hände, das ich mir schon des öfteren angesehen aber dann aus unerfindlichen Gründen nicht gekauft habe. Um ehrlich zu sein, war es nicht speziell die CD zu den Wiener Sagen, sondern die Reihe im Allgemeinen die mein Interesse geweckt hatte. Als ich dann bei einem Gewinnspiel wieder einmal der Glückliche war, ging es mir wie schon bei anderer Gelegenheit und auch diese Reihe hatte einen neuen Fan gewonnen.

    Titel: Wiener Sagen und Legenden
    Autor: Lucas Edel
    Sprecher: Uve Teschner
    Genre: Sagen und Legenden
    Laufzeit: 01 Std. 15 Min. (ungekürzt)

    Verlag: Verlag Michael John Media
    Erschienen: 2011

    Zur Story: Die CD enthält 9 Sagen und Legenden rund um das schöne Wien. Zu Beginn erfährt man noch ein wenig über die Ursprünge oder besser gesagt die vermuteten Ursprünge der Stadt und dann geht es auch gleich los. Hier alle Geschichten aufzuzählen und den Inhalt wieder zu geben wäre letztlich nichts anderes, als sie fast komplett wiederzugeben. Darum möchte ich mich darauf beschränken den Inhalt grob zu umreisen.

    In „Wiener Sagen und Legenden“ erfahren wir, warum im roten Turm eine Speckseite aufgehängt worden war, was der noch heute ausgestellte Stamm mit den vielen eingeschlagenen Nägeln bedeuten könnte, treffen den allseits bekannten lieben Augustin und des öfteren auch auf den nicht ganz so lieben Teufel, erfahren, daß es einen Zahnweh-Herrgott gibt und noch einiges mehr.

    Es sind keine großen Geschichten und selten geht es über eine kleine Handvoll von Akteuren hinaus. Aber das ist auch nicht Sinn der Sache. Die Idee hinter diesen Geschichten war nicht, besonders viele Zuschauer ins Kino zu locken oder einen neuen Kassenschlager zu fabrizieren. Man wollte Erklärungen für bestimmte Sachen finden, belehren, bestimmte Ereignisse dokumentieren oder einfach nur unterhalten. Und so sind diese Geschichten schön kurzweilig aufgemacht und toll umgesetzt.

    Sprecher: Uve Teschner ist einer der Stammsprecher in der Stadtsagen-Reihe und das freut mich sehr. Ich war schon beim Hörbuch „Die Reinheit des Todes“, einem Thriller von Vincent Kliesch, von Uve Teschners Stimme angetan und auch dieses Mal kann ich nichts negatives darüber sagen. Ganz im Gegenteil finde ich seine sanfte Stimme sehr angenehm und mit kleinen Nuancen werden die einzelnen Figuren in meinem Kopf lebendig. Selbst den österreichischen Dialekt, den manche Personen in den Geschichten sprechen, meistert er mit Bravour.

    Gut, ich als Niederbayer bin dem österreichischen Dialekt nah genug, daß ich den nicht Muttersprachler raus höre, aber es hat nichts störendes an sich. Zugegeben: Hätte man jede Person so sprechen lassen, dann hätte mich das Hörbuch verloren, aber mir fällt gerade nur die Geschichte um den lieben Augustin ein, in der auf den Dialekt zurück gegriffen wurde und da ist es ein schönes Element das ein wenig Abwechslung mit rein bringt.

    Man kann von meiner Warte aus sagen, daß mit Uve Teschner ein Glücksgriff getätigt wurde und ich mich freue, daß er auch noch einige weitere Stadtsagen – CDs eingesprochen hat.

    Fazit: Was kann ich jetzt noch schreiben, was ich oben nicht eh schon geschrieben habe. „Wiener Sagen und Legenden“ ist etwas für Leute, die gerne in alten Geschichten versinken. Wer besondere Spannungsbögen und Wendungen braucht um Glücklich zu sein, der ist hier falsch. Die Geschichten sind, wie für Sagen und Legenden nun mal üblich, sehr geradlinig und Vorhersehbar. Ihren Charme ziehen sie aus dem, was zwischen den Zeilen hindurch klingt. Eben der Lokalkolorit der nur durch die Zeit und den Ort hinein gebracht werden konnte.

    Auch wird man indirekt dazu aufgefordert, der Stadt doch einmal einen Besuch abzustatten. Mir jedenfalls hat es große Lust darauf gemacht, selber einmal durch die Straßen von Wien zu schlendern, den Steffl zu bestaunen, den Stock im Eisen zu suchen und durch das Jungferngässchen zu gehen. Und dabei die Sagen rund um diese Orte in meinem Kopf nochmal Revue passieren zu lassen.

    Was ich noch lobend erwähnen möchte ist das Booklet. Ich bin ein Freund von Bonusmaterial und da erfreut es natürlich mein Herz, wenn der CD ein Booklet zum durchblättern beigelegt ist. Neben einer kurzen Vorstellung des Autors (Lucas Edel) und des Sprechers (Uve Teschner) finden sich auf vier Seiten noch ein paar interessante Fakten rund um die Stadt Wien und ihre Sehenswürdigkeiten. Ein Grund mehr, der Stadt endlich mal einen Besuch abzustatten.

    Euer

    Papa Rabe w^v^w

    Das Hörbuch gibt’s auch bei Audible zum download:
    Wiener Sagen und Legenden

    Hörprobe und weitere Infos findet Ihr HIER auf der Audible-Seite!

    Die Rezensionen werden auch als Podcast mit offizieller Hörprobe veröffentlicht.
    Zufinden unter: http://papa-rabe.de/podcast/sprach_der_rabe-podcast.rss
    Oder bei ITunes: http://itunes.apple.com/de/podcast/sprach-der-rabe…-rezensionen/id453820845

  • Eine kurze Erklärung zum Veröffentlichungsrhytmus des Podcasts

    Ich habe lange mit mir gerungen und mich nun für eine Lösung entschieden. Vorerst gibt es zweimal in der Woche eine Folge auf die Ohren. Das halte ich solange bei, bis mir die Zeit dank Studium und Co. wieder etwas enger wird oder ich alle alten Rezensionen aus meinem Blog eingesprochen habe. Diese Folgen wird es dann immer am Montag geben. Am Freitag soll dann immer eine neue Rezension hier im Blog und als Podcast online gehen, sofern ich auch neuen Stoff habe. Derzeit habe ich aber nicht die Befürchtung, daß mir das Material ausgeht.

    Grund dafür ist, daß ich einerseits gerne den Hörern, die meine Rezensionen noch nicht kennen, die bereits geschrieben anbieten möchte, andererseits soll der Podcast aber auch für all jene interessant sein, die schon so fleißig hier gelesen haben. Vielen Dank an dieser Stelle auch gleich mal an alle treuen Leser. Ohne Euch wäre meine Arbeit obsolet. Vielen vielen Dank für Euer Interesse und Eure Unterstützung.

    Darum am Montag eine „alte“ Rezension als Podcastfolge und am Freitag eine brandfrische Rezension auch hier im Blog. Und sobald ich die alten Sachen aus dem Blog hier abgearbeitet habe gibt es dann „nur noch“ jeden Freitag eine neue Rezension.

    Ich hoffe, diese Lösung ist für alle passend und ich freue mich auf viele Folgen von „Sprach der Rabe…“ – Podcast!

    Mit den neuen Rezensionen geht es ab nächsten Freitag los, dieses Mal gibt es noch eine alte und zwar: „Fetzer von Markus Heitz“

    Euer

    Papa Rabe w^v^w

  • Sprach der Rabe… – Podcast

    Sprach der Rabe… – Podcast

    Ab heute geht der „Sprach der Rabe…“ – Podcast offiziell auf Sendung. Für alle, die noch nicht wissen, worum es sich dabei handelt, ich stelle die geschriebenen Rezensionen in Audioform mit einer Hörprobe des jeweiligen Hörbuchs oder Hörspiels am Ende zum lauschen online. Wer mehr wissen möchte, dem empfehle ich die Null-Nummer des Podcasts. Und erstmal werde ich die bereits geschriebenen Rezensionen aufholen. Später werden dann beide Versionen Zeitgleich veröffentlicht, sofern ich für den Podcast vom jeweiligen Verlag eine Hörprobe zur Verfügung gestellt bekomme.

    Also nicht wundern, wenn es nicht zu jedem Blogposting eine MP3 gibt. Ich möchte mit dem Ganzen auf der rechtlich sicheren Seite bleiben und dazu gehört, daß ich eine Genehmigung von den Verlagen für die Hörproben brauche. Auch kann ich nicht einfach irgend eine Stelle aus dem Werk verwenden, sondern bekomme diese gestellt. Ich war sehr froh, mit Herrn Kayser von Hördeutsch.de einen Mittelsmann an meiner Seite zu haben, der für mich bei den Verlagen angefragt hatte. Vielen Dank auch an dieser Stelle für die tolle Unterstützung.

    Ein „Antrag“ bei iTunes wurde gestellt, die Freischaltung läßt derzeit aber leider noch auf sich warten. Ansonsten kann der RSS-Feed auch per Hand in iTunes eingefügt werden und zwar unter Erweitert => Podcast hinzufügen und dort dann „http://www.papa-rabe.de/podcast/sprach_der_rabe-podcast.rss“ einfügen.

    Ansonsten bin ich leider noch ein extremer Neuling, was RSS- und Podcast-Erstellung und Verbreitung anbelangt. In das Thema arbeite ich mich demnächst noch etwas intensiver ein und hoffe dann, Euch noch etwas angenehmere Wege zu den Folgen anbieten zu können.

    Hier aber schon mal eine kleine Linkliste:
    RSS-Feed: http://www.papa-rabe.de/podcast/sprach_der_rabe-podcast.rss
    Die Null-Nummer: http://www.papa-rabe.de/podcast/sprach_der_rabe-nr0.mp3
    Und dann gabs keines mehr – Agatha Christie: http://www.papa-rabe.de/podcast/sprach_der_rabe-nr1.mp3

    Einen genauen Veröffentlichungsrhytmus wird es wahrscheinlich nicht geben, da es auch immer davon abhängt, wann ich grundsätzlich eine neue Rezension schreiben kann. Ich peile aber mindestens eine Folge alle 2 Wochen an, vielleicht sogar jede Woche.

    Dann bleibt mir nur noch viel Spaß mit dem Podcast zu wünschen und man hört sich.

    Euer Papa Rabe w^v^w

  • Winterkartoffelknödel – Rita Falk

    Winterkartoffelknödel – Rita Falk

    Mit dieser Rezension wende ich mich heimatlichen Gefilden zu. Wie hat einst ein weiser Philosoph gesagt! „Aus meiner niederbayerischen Heimat Niederbayern! Freiheit für Niederbayern!“ Und Fredl Fesl muß es ja wissen.

    Titel: Winterkartoffelknödel
    Autor: Rita Falk
    Sprecher: Christian Tramitz
    Genre: Bayerischer Regionalkrimi
    Lauzeit: 05 Std. 03 Min. (gekürzt)

    Verlag: Audio Verlag
    Erschienen: 2010

    Preis: € 13,95 (Flexi-Abo: € 9,95)

    Zur Story: Eigentlich führt Franz Eberhofer, seines Zeichens Polizist im beschaulichen (fiktiven) nierbayerischen Dörfchen Niederkaltenkirchen, ein ruhiges Leben. Viel passiert nicht. Da ist es daheim schon aufregender. Wenn aus dem Schallplattenspieler vom Papa laut die Beatles schallen oder die fast taube Oma zum Essen brüllt, dann ist schon mehr geboten, als es das gesamte niederkaltenkirchener Verbrechen könnte. Und nach dem Essen gibt es noch die Runde mit seinem Hund Ludwig zum Wirt auf ein Bier oder zwei.

    Doch als plötzlich eine sehr ansehnliche Dame ins Dorf zieht, gerät nicht nur beim Dorfpolizisten das Blut in Wallung. Fast ist es schon eine gemeine Ablenkung, daß ein Baustellenunfall ein Leben fordert. Nicht das erste in der Familie und die beiden vorherigen waren auch nicht gerade alltäglich. Aber die Neuhofers sterben nun mal nicht wie normale Leute.

    Dann aber beginnt sich der polizeiliche Instinkt einzuschalten. Etwas stimmt nicht und die trügerische Idylle bekommt erste Risse. Franz packt seinen Hund Ludwig und beginnt zu ermitteln. Auf seine Weise…

    Sprecher: Bei Christian Tramitz geht es mir genau umgekehrt wie mit Oliver Kalkove. Als Schauspieler ist er nicht so mein Fall, aber als Sprecher konnte er mich sehr schnell gewinnen. Vielen dürfte es wie mir gehen, der ich Christian Tramitz als erstes in der Bully Parade gesehen habe. Und spätestens mit seiner Rolle als Ranger in „Der Schuh des Manitu“ dürfte ihn auch der Rest Deutschlands kennen gelernt haben. Aber die Stimme war tatsächlich das Erste, womit seine Karriere begann und zwar beim Münchner Radiosender „Radio Gong“. Dort traf er auch auf Michael „Bully“ Herbig und der Rest ist Geschichte.

    Was ich sehr an Christian Tramitz als Sprecher schätze, ist die typische „bayerische“ Art. Nicht nur der Dialekt, sondern einfach die ganze Art und Weise, wie sich Franz Eberhofer gibt, klingt natürlich. Die verschiedenen Charaktere werden durch kleine Unterschiede in Sprachmelodie und Ausdruck wiedergegeben und haben einen guten Wiedererkennungswert.

    Und wenn dem Dorfpolizist ein „Scheiße“ entfährt, dann ist es kein ordinäres Gefluche, was mich in vielen deutschen Produktionen oft stört und das wohl das amerikanische „Fuck“ selbst in Eigenproduktionen ersetzen soll, sondern ein resigniertes Dampfablassen mit einem sanften „ß“, daß sich meistens in einem ganzen Satz versteckt.

    Fazit: Das war also der erste Teil der Abenteuer rund um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer. Der Krimi ist herrlichst skurril mit schrägen Charakteren und einem Kriminalplot, der eher im Hintergrund passiert. Kein blutiger Ritualmord, hinter dem eine ganze Hunderschaft herjagt. Statt dessen konzentriert sich die Geschichte auf die Personen und deren Handlungen und Beziehungen untereinander. Dadurch gewinnt die Geschichte an Farbe und hebt sich für mich aus der Masse der Krimis heraus.

    Vor allem die Sprache der Geschichte hat mir sehr gut gefallen. An Hand bildlicher Umschreibungen werden Charakterzüge oder Äußerlichkeiten schön beschrieben. So vergleicht Franz an einer Stelle eine Frau mit einer Traube, die mit den Jahren zu einer Rosine wird, worauf er auch immer wieder gerne zurück greift. „Naja, sie is halt a Rosine!“ Auch die Namensgebenden Winterkartoffelknödel kommen mit ins Repertoire. Letztere sind durch Verwendung von winterlichen Kartoffeln wohl etwas heller als ihre restlichen Verwandten.

    Aber Vorsicht! Franz Eberhofer ist kein Saubermann. Keiner, den man rund um mögen wird. Zum einen hat er einen ordentlichen Knacks weg. Aber das ist man von den meisten Helden neuer Zeit schon gewohnt. Aber als typischer bayerischer Querkopf ist er in nicht gerade geringem Maße Xenophob, hat also deutliche Vorurteile gegen Ausländer und das Ausland fängt hinter der bayerischen Grenze an. Mir hat an dieser Stelle das Spielen mit diesen Vorurteilen etwas gefehlt. Eben das er auch falsch liegen kann und seine Ansichten mal auch revidieren muß. Da hoffe ich auf die folgenden Romane (oder besser gesagt auf die Hörbücher davon).

    Ich werde mir wohl auch noch das Buch holen, denn die Rezepte zu allen von der Oma gekochten Gerichte sind dort im Anhang enthalten und als kleiner Hobbykoch der hausmännischen Küche muß ich einfach zuschlagen.

    Und nach so vielen Worten nochmal kurz zusammengefaßt: Winterkartoffelknödel ist ein lustig-skurriler Regionalkrimi aus Bayern, der aber auch für Nicht-Dialektsprecher keine Schwierigkeit darstellen dürfte. Wer Krimis mit einem Augenzwinkern und viel „Fleisch“ um den Mordplot mag, der sollte unbedingt reinhören. Ich freu mich schon auf den nächsten Teil.

    Euer

    Papa Rabe w^v^w

    Das Hörbuch gibt’s auch bei Audible zum download:
    Winterkartoffelknödel

    Oder bei Hördeutsch.de als CD:
    Winterkartoffelknödel

    Hörprobe und weitere Infos findet Ihr HIER auf der Audible-Seite!

  • Krimi Klassiker 1: Das indische Tuch – Edgar Wallace

    Diese Rezension gibt es auch als Podcastfolge HIER zu hören.

    Erst die Schüsse: PENG PENG PENG PENG PENG! RATTATTATA! Dann die verzerrte Stimme: „Hallo! Hier spricht Edgar Wallace!“ Und dann die psychedelische Musik! Was habe ich als Jugendlicher diese Filme geliebt. Und nun liegt „Das indische Tuch“ als Hörspiel vor mir. Ob es mich auch so fesseln kann, wie die alten s/w Filme? Die Sprecherliste liest sich jedenfalls schon mal sehr vielversprechend. Mal reinhören.

    Titel: Krimi Klassiker 1 – Edgar Wallace – Das indische Tuch
    Autor: Edgar Wallace / Marc Gruppe (Hörspielfassung)
    Sprecher: Dagmar vom Kurmin, Christian Rode, Manja Doering, Dörte Lyssewski, u.a.
    Genre: Krimi
    Laufzeit: 02 Std. 03 Min. (gekürzt)

    Verlag: Titania Medien
    Erschienen: 2003

    Zur Story: Im alten Schloss Marks Priory gehen seltsame Dinge vor sich. Die herrische Lady Lebanon und ihr unterwürfiger Sohn, ein zwielichtiger Arzt, ein amerikanischer Butler und noch einige mehr bereiten die Bühne für ein mörderisches Schauspiel. Wenig später wird ein Toter aufgefunden, mit einem indischen Tuch erwürgt. Scotland Yard nimmt die Untersuchungen auf, doch können sie den Mörder rechtzeitig fassen und somit weitere Morde verhindern?

    Sprecher: Die Sprecherriege ist durch die Bank hochkarätig besetzt. Zwar hat mich Titania Medien erst vor kurzem als neuen Hörer gewonnen, aber erstes Stöbern auf deren Seite und im Verlagsprogramm zeigt recht deutlich, daß ich die Stimmen wohl noch öfters zu hören bekomme. Und bei solch tollen Sprechern freue ich mich schon sehr darauf.

    Da wäre zum Beispiel Dörte Lyssewski, die viele unter anderem als die deutsche Stimme von Galadriel (Cate Blanchett) aus „Der Herr der Ringe“ kennen dürften.

    Oder Christian Rode, der schon Christopher Lee, Michael Caine, David Carradine, aber auch Caesar in den „Asterix“-Zeichentrickfilmen und noch viele andere synchronisiert hat. Ach ja, seit einigen Jahren ist er auch die Stimme von Bert aus der Sesamstraße.

    Dagmar von Kurmin ist schon ein alter Hase im Hörspiel-Bereich und das nicht nur als Sprecherin, sondern auch als Regisseurin und Hörspiel-Autorin.

    Ich könnte jetzt allein bei den genannten noch einige Absätze weit schwärmen, ganz zu schweigen von den noch fehlenden, aber ich möchte hier nicht weiter abschweifen. Da ich wie schon geschrieben die Hörspiele von Titania Medien noch weiter ergründen möchte, werde ich noch öfters die Gelegenheit haben, über die Sprecher zu schreiben und dann möchte ich mir dafür noch ein wenig Stoff aufheben.

    Fazit: Wenn ich mich an die alten Edgar Wallace Filme erinnere, dann sind das Krimis mit einem doch sehr deutlichen Augenzwinkern. Eddi Arent war stets ein Garant für lustige Einlagen und Klaus Kinskis psychopatische Charaktere brachten auf seine ganz eigene Weise den ersehnten Gruselschauer. Das Hörspiel hat diese Leichtigkeit nicht. Der Grundton ist ernster gehalten, aber in sich stimmig. Wer eine Vertonung der Filme erwartet, ist hier also falsch. Wer ein sehr gutes Krimihörspiel mit tollen Sprechern, passender Musik und Atmosphäre möchte, dem kann ich nur empfehlen in „Das indische Tuch“ reinzuhören.

    Als kleiner Geschichts-Fan möchte ich hier die Gelegenheit noch schnell nutzen auf eine mörderische Bruderschaft zu verweisen, die wahrscheinlich für diese Geschichte Pate gestanden hat. Im Hörspiel gibt es zwar keinen Verweis darauf, der Film ist schon zu lange her und das Buch habe ich nicht gelesen, aber die Paralellen sind einfach zu auffällig. Und zwar gab es in Indien bis Anfang des 19. Jahrhunderts eine Banditenorganisation, deren Mitglieder vorwiegend ihre Opfer mit Tüchern erdrosselt haben: Die Thuggee oder Thugs, was ursprünglich „Betrüger“ oder „Täuscher“ heißt. Seit dem 13. Jahrhundert haben sie durch Mord und Raub Indien unsicher gemacht und waren damit die wohl älteste Verbrecherorganisation der Welt. Da indische Tücher als Mordwaffe eher selten sind, dürften die Thugs wohl als Ideenquelle gedient haben.

    Euer

    Papa Rabe w^v^w

    Das Hörbuch gibt’s auch bei Hördeutsch als Doppel-CD:
    Krimi Klassiker 1 – Edgar Wallace – Das indische Tuch

    Hörprobe und weitere Infos findet Ihr HIER auf der Hördeutsch-Seite!

    Die Rezensionen werden auch als Podcast mit offizieller Hörprobe veröffentlicht.
    Zufinden unter: http://papa-rabe.de/podcast/sprach_der_rabe-podcast.rss
    Oder bei ITunes: http://itunes.apple.com/de/podcast/sprach-der-rabe…-rezensionen/id453820845

  • Go the F–k to Sleep – Adam Mansbach

    Go the F–k to Sleep – Adam Mansbach

    Das folgende Hör“buch“ (bei 6 Minuten ungekürzter Laufzeit ist Buch vielleicht etwas hoch gegriffen) dürfte vor allem für Eltern mit Humor geeignet sein. Eben für diejenigen unter meinen Lesern, die schon mal am Bett des lieben kleinen Wonneproppens gesessen sind und verzweifelt nach dem Ausschalter gesucht haben. Wo verstecken die Kleinen nur ihre Duracell Batterien? Und warum mobilisieren sie ausgerechnet zur Schlafensgehenszeit ihre ganze Kraft und ihren Erfindungsreichtum um noch ein paar Minuten wach zu bleiben? Die Empfehlung geht an alle raus, die sich auch schon mal gedacht haben: „Please! I love you, but go the f–k to sleep!“

    Titel: Go the F–k to Sleep
    Autor: Adam Mansbach
    Sprecher: Samuel L. Jackson
    Genre: English – Comedy
    Lauzeit: 00 Std. 06 Min. (ungekürzt)

    Verlag: Audible, Inc.
    Erschienen: 2011

    Preis: € 0.00

    Zur Story: Die Geschichte ist schnell erzählt! Ein Vater bringt seine Tochter ins Bett! Keine große Aufgabe möchte man meinen, bis zu dem Zeitpunkt, wo man selber Vater oder Mutter geworden ist und nun die selbe Aufgabe bewältigen soll. Viel Erfolg und gute Nerven!

    Sprecher: Samuel L. Jackson dürfte jedem bekannt sein. Egal ob als über Burger philosophierender Killer in Pulp Fiction, Jedimeister Mace Windu oder eine seiner vielen anderen Rollen. Seine Stimme hingegen dürfte den meisten eher nicht präsent sein. Aber sie ist wirklich hörenswert. Samuel L. Jackson erzählt zu Beginn des Hörbuchs davon, daß er die beschriebene Situation nur zu gut selber kennt und genau das hört man auch heraus. Eben dieses ambivalente Gefühl zwischen absoluter Zuneigung und purer Verzweiflung.

    Selbst Englischmuffeln kann ich die Geschichte empfehlen. Es ist sehr leicht zu verstehen und bei dem Preis von 0 € kann man wirklich nichts falsch machen.

    Fazit: Adam Mansbach hatte eigentlich nur einen kleinen Scherz gemacht, als er nach einer „zu Bett geh“-Odysee in Facebook gepostet hatte, daß er als nächstes das Buch „Go the f–k to sleep“ schreiben werde. Die Resonanz darauf war aber so groß, daß er dann 14 kurze Vierzeiler schrieb.

    Erst war nur eine kleine Auflage von 10 000 Exemplaren geplant, die im Oktober 2011 erscheinen sollte. Dann machte sich aber eine Raubkopie des Buches auf den Weg in die unendlichen Weiten des Internets. Und allen Jammertriaden von Medienkonzernen zum Trotz, wurde damit nicht das Ende des Projekts besiegelt (denn nun hatte ja jeder kostenlos Zugriff und bräuchte das Buch ja nicht mehr zu kaufen). Statt dessen stürmte das Werk allein durch Vorbestellungen bei Amazon die amerikanische Bestseller-Liste und erreichte Platz 1.

    Das Buch ist diesen Monat dann mit einer Auflage von 225 000 Exemplaren erschienen, Samuel L. Jackson hat es eingelesen und die Filmrechte sind auch schon verkauft.

    Eine deutsche Version des Buches ist auch schon erschienen. Von „Verdammte Sch—e, schlaf ein“ kenne ich nur den Titel und einen Reim. Ich muß aber gestehen, daß die Übersetzung von „Go the f—k to sleep“ mir nicht so taugt. Das ist aber Geschmackssache.

    Vielleicht nochmal kurz auch hier geschrieben. In wie weit Kinderlose „Go the f—k to sleep“ lustig finden, kann ich nicht beurteilen, aber als jemand, der solche Erlebnisse auch schon des öfteren gehabt hat, kann ich mich darüber herrlichst amüsieren. Was man mitbringen muß, ist ein gesundes Maß an Abstand. „Go the f—k to sleep“ ist kein Erziehungsratgeber und auch Nichts, was man all zu Ernst nehmen sollte.

    Es ist die Verbalisierung jener Verzweiflung, die man nur fühlt, wenn grenzenlose Liebe zum eigenen Kind auf pure Verzweiflung trifft, weil man endlich mal Ruhe haben möchte. Jeden anderen würde man in diesen Minuten und Stunden einfach aus dem Fenster werfen und dann auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren, aber beim eigenen Kind kommt einem dieser Gedanke nicht. Statt dessen denkt man sich nur „Go the f–k to sleep!“ und liebt sie einfach weiter.

    Euer

    Papa Rabe w^v^w

    Das Hörbuch gibt’s auch bei Audible zum download:
    Go the F–k to Sleep

    Hörprobe und weitere Infos findet Ihr HIER auf der Audible-Seite!

  • Testmarkt (Der letzte Detektiv 1) – Michael Koser

    Testmarkt (Der letzte Detektiv 1) – Michael Koser

    Wußtet Ihr, daß der Euro schon 1985 erfunden wurde? Und zwar von Michael Koser, Autor der bereits besprochenen Hörspielreihe „Prof. Dr. Dr. Dr. Van Dusen“. Nach dem der gerade genannte Amateurkriminologe, auch genannt die Denkmaschine, sein Ende im Radio feierte, trat an seine Stelle Jonas, „Der letzte Detektiv“, eine Sci-Fi Film Noir Hörspielserie, die 40 Folgen lang im Bayerischen Rundfunk zu hören war. Zieht Euren Trenchcoat enger und den Schlapphut tief ins Gesicht, denn jetzt geht es in die schmutzig korrupte Metropole Babylon.

    Titel: Testmarkt (Der letzte Detektiv 1)
    Autor: Michael Koser
    Sprecher: Bodo Primus, Karin Anselm, Joachim Wichmann
    Genre: Sci Fi / Krimi / Noir
    Lauzeit: 00 Std. 49 Min. (ungekürzt)

    Verlag: Der Hörverlag
    Erschienen: 1984 / 2006

    Preis: € 10,95 (Flexi-Abo: € 9,95)

    Zur Story: Jonas ist der letzte Detektiv in der Metropole Babylon, vielleicht sogar auf der ganzen Welt. Wir schreiben das Jahr 2009, die Welt hat sich gewandelt. Der Schauplatz der Geschichte befindet sich in den Vereinigten Staaten von Europa, genauer gesagt in der korrupten Metropole Babylon. Jonas und sein treuer Supercomputer Sam haben einen neuen Auftrag erhalten. Der Onkel einer Klientin hat sich das Leben genommen. Sprung aus dem Fenster. Unschön, aber passend zu der heruntergekommen Wohngegend. Doch die Klientin ist felsenfest davon überzeugt, daß es kein Selbstmord gewesen sein kann. Und tatsächlich stößt der letzte Detektiv sehr schnell auf Widersprüchlichkeiten…

    Sprecher: Das Ermittlerduo wird von Bodo Primus (Jonas) und Joachim Wichmann (Sam) gesprochen und man merkt Beiden ihre langjährige Erfahrung im Hörspielbereich an. Die Stimme von Jonas paßt zu dem, was man sich unter einem Privatschnüffler vorstellt. Richtig schöner Film Noir Stil. Und auch Joachim Wichmann glänzt in seiner Rolle als leicht zynischer Computer. Allein schon die zahlreichen verschiedenen Beizeichnungen von Sam für Jonas sind immer wieder herrlich. Auch die restlichen Sprecher zeigen ein hohes Niveau, welches der Bayerische Rundfunk damals an den Tag gelegt hatte.

    Fazit: Für Freunde von alter Sci-Fi und Film Noir ist „Der letzte Detektiv“ wirklich zu empfehlen. An manchen Stellen hat er schon ein wenig Staub angesetzt, aber einem echten Privatschnüffler kann das nicht schaden. Ganz im Gegenteil bekommt das Hörspiel dadurch eine ganz eigene Note.

    Wer Michael Kosers Vorgänger Serie „Dr. Dr. Dr. Van Dusen“ kennt, der sollte sich hierbei auf einen etwas härteren Stoff gefaßt machen. Zwar laden die Gespräche zwischen Jonas und Sam oft zum Schmunseln ein, aber der Grundtenor der Geschichte ist doch schon einiges Härter als man es von denen der Denkmaschine gewohnt ist.

    Es ist vielleicht etwas unangebracht, bei der ersten Folge schon auf das Ende zu schielen, doch sind bisher leider nur 4 von 40 Folgen auf CD und als Download erschienen. Da die Letzte davon fast auf den Tag genau vor 4 Jahren raus kam, ist es wohl kaum anzunehmen, daß auch die restlichen Folgen bald erhältlich sein werden. Sehr Schade. Die erste Folge aber ist schon mal in sich abgeschlossen, was dem einzelnen Hörgenuß damit wenigstens schon mal nicht im Weg steht. Wie es sich bei den anderen Verhält, kann ich jetzt leider noch nicht sagen.

    Aber ich bin noch nicht fertig, mit ans Ende schauen. Die Serie war auf 45 Folgen angelegt und lief von 1984 bis 2001. Dem aufmerksamen Leser dürfte die Diskrepanz zwischen den von mir erwähnten 40 vorhandenen und den 45 geplanten Folgen aufgefallen sein. Dies läßt sich auf einen Wechsel in der Führungsriege des Bayerischen Rundfunks, über den ich schon des öfteren nichts Gutes gehört hatte, zurückführen. Man beendete die Serie „Der letzte Detektiv“ vorzeitig, um Geld zu sparen. Aber 2008 gab es ein kleines Comeback. Auf privater Basis wurden zwei abschließende Folgen mit den Originalsprechern aufgenommen und stehen seit dem zum kostenlosen Download auf http://www.jonas-nur-jonas-und-sam.de/ bereit.

    Damit genug Trübsal geblasen. Der letzte Detektiv lohnt sich wirklich. Michael Koser hatte schon 1984 ein Gespür für die Themen, die uns heute bewegen und zeichnet ein zwar fiktives, aber nicht unrealistische Bild unserer heutigen Zeit ab. Ein schönes Stück Zeitgeschichte.

    Euer

    Papa Rabe w^v^w

    Das Hörbuch gibt’s auch bei Audible zum download:
    Testmarkt (Der letzte Detektiv 1)

    Hörprobe und weitere Infos findet Ihr HIER auf der Audible-Seite!